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Im Zuge einer objektiven Berichterstattung und dem Wunsch, auch mal ein paar Zeilen über den Volleyballsport in den lokalen Medien wiederzufinden, ist es manchmal notwendig, zu enthusiastische Berichte emotional zu „entschärfen“ oder auch leser- bzw. zeitungsfreundlich einzukürzen. Aber der Sieg im Ostsachsenpokal 2018 und die damit freigesetzten Emotionen haben einen Bericht (durch unseren Thorbjörn Klinkhart) zu Tage gebracht, den wir Euch definitiv nicht vorenthalten möchten. Viel Spaß beim Lesen!

Nachdem sich das Bezirksligateam der Volleyballfreunde Blau-Weiß Hoyerswerda im September souverän für das Final Four Turnier des ostsächsischen Bezirkspokals qualifiziert hatte, war es am 08.12. endlich soweit. Allerdings waren die Startbedingungen nicht optimal. Mit Henry Gelardi stand nur ein etatmäßiger Mittelblocker im Kader und auch insgesamt konnten mit Trainer Kai Schüler und Libero Jens Richter lediglich 8 Spieler ins Protokoll eingetragen werden. Zudem hatte Zuspieler Thorbjörn seit einigen Tagen gesundheitliche Probleme und ein Einsatz über die gesamte Spieldauer war fraglich. Im Ernstfall hätte der Coach seine Sportjacke ablegen und der Mannschaft auf dem Feld unter die Arme greifen müssen. Nichtsdestotrotz fuhr man gut gelaunt und voller Hoffnung auf den Titel zum ausrichtenden CVJM nach Görlitz. Der Gastgeber legte sich richtig ins Zeug und organisierte neben feinen Speisen ebenso ein tolles Rahmenprogramm, welches beispielsweise eine Tombola und verschiedene Auftritte in den Spielpausen enthielt.
Nachdem die Görlitzer Damen den Pokal gegen Zittau und Löbau gewinnen konnten, waren die CVJM Herren als nächstes im ersten Halbfinale gegen die Coblenzer Volleys gefragt. Die Gastgeber hatten vor dem Spiel doch eher die Rolle des Außenseiters inne, da die Männer aus Bautzen bisher noch keinen Punkt in der Bezirksliga abgegeben haben. Die Coblenzer konnten trotz breitem Kader ihre gewohnte Leistung nicht abrufen und gewährten den Görlitzern die Möglichkeit, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Mit guten Annahmen und schnellen Pässen überwanden diese den großen Block der Senfstädter und konnten mit einer starken Leistung das Spiel 2:0 ( 25:21, 25:21) gewinnen. So standen die Neißestädter im Finale und waren neuer Favorit im Kampf um die begehrte Trophäe. Das würde ein hartes Stück Arbeit für die Sachsenklassereserve aus Hoyerswerda bedeuten. Doch zunächst musste man erstmal die Volleyballer aus Großdubrau im zweiten Halbfinale schlagen, ehe man überhaupt an das Finale denken durfte.
Neben einem Sieg war der Matchplan, in das Spiel zu finden, da Kapitän Peter Hoffmann entgegen seiner eigentlichen Diagonalposition den Mittelblock übernehmen musste. Der Startsechser stellte sich demnach praktisch von selbst auf. Wie so oft in dieser Saison lief im ersten Satz jedoch noch nicht alles rund. Auf schlechte Annahmen folgten ausbaufähige Zuspiele und auch die Durchschlagskraft im Angriff ließ zu wünschen übrig. Trotzdem konnte nach zähem Ringen der erste Satz (25:23) eingefahren werden. Hier musste definitiv eine Leistungssteigerung her, wenn man um den Pott mitspielen wollte. Im zweiten Satz konnte das blau-weiße Team dann die gewohnte Leistung abrufen. Die Sportfreunde aus Großdubrau brachten die Annahme der Hoyerswerdschen kaum noch ins Wanken; es folgen gute Zuspiele, die die Angreifer fast immer zu einem Punkt verwerteten. Am Ende hieß es 2:0 (25:14) und das Finale gegen die Männer vom CVJM war eingetütet. Und jetzt waren die Spieler um Kai Schüler erst so richtig warmgelaufen und wollten den Pokal um jeden Preis nach Hause holen.
Die Strategie war klar: Durch Risiko im Aufschlag sollte die gegnerische Annahme unter Druck gesetzt werden, damit die Görlitzer ihr schnelles Angriffsspiel nicht durchziehen konnten und der Block genug Zeit hatte, um sich zu positionieren. Das gelang den Blau-Weißen auch richtig gut. Es wurde kaum eine Aufgabe verschlagen und die Annahme der Gegenspieler fand selten den Weg zum CVJM-Zuspieler. Durch saubere Feldabwehr und tolle Pässe von Zuspieler Thorbjörn Klinkhart war es den Angreifern Jens Richter und Sebastian Ullmann auf Außen und dem Diagonalen Silvio Panoscha fast schon ein Leichtes, das Spielgerät in der gegnerischen Hälfte zu versenken. So gelang es irgendwann, sich mit 20:16 ein wenig abzusetzen. Doch Aufgeben fiel den Hausherren im Traum nicht ein. Sie kämpften sich wieder heran, sodass der Trainer Kai beim Stand von 21:19 und auch beim 23:22 Auszeiten nehmen musste. Auf einmal drohte der Satz kurz vor dem Ende zu kippen. Kurz geschüttelt ging es wieder zurück auf‘s Spielfeld, wo beim Stand von 24:22 der stark spielende Silvio Panoscha gegen den gegnerischen Block schlug, von dem der Ball ins Aus zurückprallte. Der erste Satz schien gewonnen, doch der Diagonalangreifer teilte dem Schiedsrichter mit, dass er den Ball noch berührte, bevor dieser auf dem Boden aufkam. Eine sehr faire Geste, doch so musste das Team erneut zwei Punkte holen, um den Satz endlich einzutüten. Der nächste Angriff der Blau-Weißen konnte abgeblockt werden und der gegnerische Zuspieler konnte durch eine gute Annahme einen schnellen Pass auf Außen zum besten Angreifer in den Görlitzer Reihen schieben. Dann die vielleicht spielentscheidende Szene: Thorbjörn Klinkhart packte einen Monsterblock aus und der Ball knallte von seiner linken Hand postwendend zurück auf‘s gegnerische Parkett. Jubel auf der einen, schockierte Gesichter auf der anderen Seite. Nur noch ein Punkt zum Satzgewinn. Sebastian Ullmann spielte einen schönen Flatterball über das Netz und den Görlitzern blieb nichts anderes übrig, als einen „Dankeball“ zurückzuspielen. Henry Gelardi nahm den Ball perfekt an und Thorbjörn Klinkhart spielte einen schnellen Pass auf Außen, den Angreifer Jens Richter ohne jede Gnade auf den gegenüberliegenden Boden donnerte. Und so stand es nach 28 Minuten 1:0 für Hoyerswerda.
Der Sieg war nun zum Greifen nah, doch allen war bewusst, dass der zweite Satz noch umkämpfter werden würde, als der eben gespielte. Diesmal schaffte es der Gastgeber, sich einen kleinen Vorsprung zu erarbeiten. Beim Stand von11:14 aus Hoyerswerdaer Sicht musste die erste Auszeit her. Diese zeigte Wirkung, denn schon stand die erste Pause bei den Neißestädtern an (17:16). Da auch diese fruchtete, nahm Coach Kai Schüler Auszeit Nummer 2 (18:20). Es ging hin und her in diesem Finalspiel. Das war definitiv nichts für schwache Nerven. Trotz einer tollen Mannschaftsleistung der Volleyballfreunde schlichen sich kleine Ungenauigkeiten ein, die einen Rückstand von 22:24 und den Satzball für Görlitz zur Folge hatten. Doch durch eine starke Annahme von Libero Jens, gefolgt von einem klasse Schnellpass auf Außen, konnte der Satzverlust abgewehrt werden. 2. Auszeit auf Görlitzer Seite. Doch auch beim folgenden Versuch gelang es der Heimmannschaft nicht, den wichtigen Satzball zu machen und so glich Sebastian Ullmann für die Zusestädter aus. Den nächsten Punkt schnappte sich dann wieder das Görlitzer Team. Erneut Satzball für den CVJM. Eine klasse Annahme und ein Sahnepass über Kopf ermöglichten den erneuten Ausgleich, der „Einerblock“ war machtlos gegen den darauf folgenden Hammerschlag. Ein Match, dass an Hochspannung nicht zu überbieten war mit dem erneuten Aufschlag für Hoyerswerda. Der Görlitzer Libero nahm den Ball technisch unsauber an, und so wurde ihm die Berührung als „gehaltener Ball“ abgepfiffen. Nur noch ein Punkt zum Pokalsieg. Die Kräfte der Hausherren schienen nachzulassen und so schlugen sie ihren letzten Angriff in die Maschen des Netzes. Aus, Schluss, vorbei.
Die Volleyballfreunde aus Hoyerswerda gewinnen den ostsächsischen Bezirkspokal 2018 (26:24 & 27:25) und gaben in diesem Wettbewerb nicht einen einzigen Satz an ihre Kontrahenten ab. Jeder einzelne Spieler holte 120 % aus sich heraus und zeigte eindrucksvoll, wie bei Blau-Weiß Volleyball gespielt und gelebt wird. Danke an die mitgereisten Fans, die der Mannschaft den Rücken stärkten und sie lautstark anfeuerten. So fiel es dem Team nicht besonders schwer, an diesem Tag eine Mannschaftsleistung darzulegen, die nur den Sieg als Belohnung bedeuten konnte.

Es spielten:
Kai Schüler als Coach, der an diesem Tag genau die richtigen Entscheidung traf
Thorbjörn Klinkhart mit zwei goldenen Händen im Zuspiel
Silvio Panoscha als Diagonaler mit der Pranke eines Löwen
Jens Richter und Sebastian Ullmann mit dem Vorschlaghammer auf Außen
Henry Gelardi und Kapitän Peter Hoffmann als Mittelblocker, die mit starken Aufschlägen und guten Blocks, die die Görlitzer verzweifeln ließen
Jens Richter mit der klasse Annahme und stabilen Feldabwehr als Libero

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