Am Nikolaustag reisten die bisher ungeschlagenen Volleyballfreunde zum VC Zschopau II. Die
Voraussetzungen zum bestehen der Siegesserie hätten nicht schlechter stehen können. Zu dem
langfristigen Ausfall vom Stammlibero Gregor Schillmann, das geplante Fernbleiben von Silvio
Panoscha und Sebastian Haberl, kam auch noch die verletzungsbedingte Absage von dem einzigen
Zuspieler Lunardy Pulvett. Diese Problematik war den Kaderplanern zwar schon zu Saisonbeginn
bewusst, aber bereitete den Verantwortlichen dennoch in den Tagen zuvor verständliche Sorgen. Die
bereits getestete Alternative im Zuspiel hieß Kapitän Vincent Mittelstraß. Das Allroundtalent hat bisher
fast jede Position ausfüllen können und bewies auch an diesem Tag, dass sich sein Coach auf ihn
verlassen kann. Zu seinem Starting-Six-Debut kam auch Jungspund Maximilian Krengel. Seine Athletik
sollte den ein oder anderen unpräzisen Pass wettmachen.
Die Blau-Weißen begannen mit dem angesprochenen Duo, sowie Routinier Michael Grabke, den
Mittelblockern Markus Zillich und Christian Heymann, als auch dem formstarken Tommy Hilse auf der
zweiten Außenangriffsposition.
Klare taktische Vorgaben und eine geringe Eigenfehlerquote bescherte
den Gästen im Satzverlauf immer wieder beruhigende Vorsprünge (12:15, 13:19). Zuspieler Mittelstraß
bediente hervorragend die Außenpositionen, so dass sich diese klug durchsetzen konnten. Nach 21
Spielminuten erfolgte nach dem 17:25 der erste Seitenwechsel.
Auch im zweiten Durchgang zeigten die Zusestädter den unbedingten Willen, trotz aller Widrigkeiten,
hier als Sieger vom Feld zu gehen. Mit Vincent Mittelstraß im Aufschlag und herausragender Block- und
Feldabwehr gelang ein 0:7-Lauf. Dieses Überperformen hatte dann allerdings ein schnelles Ende. Die
Gastgeber starteten dank einiger Personalwechsel ihrerseits eine Aufholjagd und zogen bereits zur
Satzmitte an den Volleyballfreunden vorbei (15:13). Diesen Rückstand konnte der Vizemeister stabil
halten und überholte die Erzgebirgler dank exzellenter Blockarbeit zum 22:20. Vor Allem das Nutzen
von zweiten Chancen durch clevere Angriffe ermöglichte den knappen 21:25 Satzerfolg.
Im dritten Durchgang nahmen sich die Blau-Weißen eine kleine Auszeit. Schlechte erste Annahmen
ließen kein geordnetes Angriffsspiel zu und die Hausherren agierten aus einem beruhigenden
Vorsprung (6:3, 18:13). Angeführt von ihrem Diagonalangreifer Kay Trautvetter ließen sie dem
tabellarischen Favoriten keine Chance und konnten nach 22 Spielminuten den Satzanschluss mit 25:14
verbuchen.
Die kleine schöpferische Pause brachte die Elsterstädter allerdings nicht aus der Ruhe. Alle möglichen
Zweifel wurden weggewischt und im vierten Satz entwickelte sich wieder ein Spiel auf Augenhöhe.
Mitreißende Abwehraktionen und sehenswerte Angriffe wechselten sich auf beiden Seiten des Feldes
ab. Über die Stationen 2:6, 9:11 und 17:15 kamen die Akteure der Satzentscheidung näher. Mit einem
leichten Vorteil gingen die Philipp-Schützlinge in die Crunchtime (19:21). Hier bewies Maximilian
Krengel mit zwei überlegten Angriffen Nervenstärke und seine Angriffspartner Christian Heymann und
Michael Grabke machten den Sack für den neuen Tabellenführer der Sachsenliga drauf (25:20).
In einer geschlossenen Mannschaftsleistung wurde Maximilian Krengel zum verdienten MVP gewählt.
Mit dieser Leistung hatten die wenigsten gerechnet, zeigt aber auch was Wille und Opferbereitschaft
ausmachen können.
Zum nächsten Härtetest kommt es zum Jahresabschluss am 13.12. beim stark
agierenden Aufsteiger des SV Motor Mickten aus Dresden. Unabhängig vom Ausgang des Spiels in der
Margon-Arena, überwintern die Volleyballfreunde Blau-Weiß an der Tabellenspitze.
VfBW spielte mit: Fischer, Grabke, Heymann, Hilse, Krengel (MVP), Mittelstraß, Paulick, Philipp, Zillich.
