Am offiziell letzten Spieltag der Hinrunde (das Spiel gegen den derzeitig Tabellendritten Markkleeberg wurde auf März verlegt) ging es für die Volleyballfreunde Blau Weiß Hoyerswerda in die Landeshauptstadt – zum SV Motor Mickten.
Die Dresdener rangieren als Aufsteiger zurzeit auf einem respektablen vierten Platz in der Tabelle und wollten ihrerseits den Anschluss nach oben nicht verlieren.
Zur Freude aller Beteiligten machten die Gastgeber sich und ihren Gästen ein ziemlich großes Weihnachtsgeschenk. Als Spielort wurde nämlich die Margon Arena gewählt, wo sonst die Bundesligadamen vom Dresdner SC ihre Spiele absolvieren.
Bei den Zusestädtern, die in dieser Saison noch ungeschlagen sind, fehlten bei diesem Highlight leider der in der Vorwoche bärenstarke Michael Grabke, Coach Alexander Philipp (beide Urlaub), sowie Libero Gregor Schillmann und Stammzuspieler Lunardy Pulvett (beide verletzt). So wurde André Lemke vom Kreisklasseteam reaktiviert; und um es vorweg zu nehmen – er sollte ein starkes Comeback in der 1. Herren geben. Das Traineramt hatte an diesem Tag Silvio Panoscha inne, der bestrebt war seine Trainerbilanz (1 Spiel, 1 Niederlage) aufzupolieren.
Im ersten Spiel des Tages trafen die Männer aus Elbflorenz auf die jungen wilden vom Tabellenvorletzten, den L.E. Volleys aus Leipzig. Mickten machte dabei kurzen Prozess und gewann verdient 3:0.
So ging es für die Volleyballfreunde in dieses nicht ganz so einfache Spiel unter ungewohnten Bedingungen. In Absprache mit Coach Alexander Philipp wurde folgende Starting Six auf’s Parkett gestellt: André Lemke (Zuspiel), Tommy Hilse und Sebastian Haberl (Außenangriff), Christian Heymann und Markus Zillich (Mittelblock) und Maximilian Krengel (Diagonalangriff).
Jens Paulick, Till Fischer und Kapitän Vincent Mittelstraß nahmen vorerst auf der Bank Platz kamen im Laufe des Spieles aber zu Kurzeinsätzen.
Der erste Satz begann zunächst recht ausgeglichen. Bis zum 8:8 konnte sich kein Team absetzen, doch nach drei aufeinander folgenden Punkten für Motor Mickten musste die erste Auszeit her. Scheinbar hatten die Elsterstädter noch ein wenig mit den Dimensionen der Margon Arena zu kämpfen, häuften sich doch die Ungenauigkeiten in Annahme und Zuspiel. Nach 14:9 für Mickten, folgte beim 16:19 aus Hoyerswerdaer Sicht die zweite Auszeit. Da wurden dann scheinbar die richtigen Worte gefunden, denn beim 21:20 für die Gastgeber nahmen sie ihre erste Auszeit. Insbesondere durch Sebastian Haberl und Tommy Hilse über die Außenpositionen konnte der Satz noch offen gehalten werden. Beim 22:22 waren beide Mannschaften wieder gleichauf. Doch leider versagten in der Crunchtime die Nerven bei den Volleyballfreunden und Dresden konnte den ersten Durchgang nach 24 Minuten mit 25:22 für sich entscheiden.
In Abschnitt 2 hieß es nun kühlen Kopf zu bewahren und auf die eigenen Stärken zu besinnen.
Genau dies taten die Blau Weißen und legten los wie die Feuerwehr. Haberl und Heymann mit starken Aufschlägen ließen beim Gegner keinen vernünftigen Spielaufbau zu und zwangen ihn beim 1:8 zur ersten Auszeit. Diese zeigte kurz Wirkung (7:12), doch die Gäste spulten den Durchgang souverän runter und gewannen nach 25 Minuten mit 25:16. Hier zeigte sich, was in diesem Team steckt. Gute Blockarbeit ließ die gegnerischen Angriffe immer wieder entschärfen oder führte zu direkten Punkten. Die Bälle, die den Weg am Block vorbei fanden, wurden in der Abwehr ein ums andere Mal hochgeholt und Lemke konnte seine Angreifer optimal in Szene setzen.
Durchgang Nummer 3 gestaltete sich zunächst wieder ausgeglichener. Zwar konnten sich die Gäste aus der Lausitz eine 4 Punkte Führung erarbeiten (10:6), doch der Gastgeber war beim 12:13 wieder auf Tuchfühlung. Hier gab es für die Zuschauer teils lange und spektakuläre Ballwechsel zu sehen, bei denen insbesondere Heymann und Zillich des öfteren goldrichtig standen und die gegnerischen Angriffe entschärfen konnten. Aber auch die Elbestädter trugen mit tollen Aktionen zu attraktiven Volleyball bei. Leider kochten in dieser Phase auf Seiten der Blau Weißen die Gemüter etwas hoch, fühlten sie sich durch 1-2 Schiedsrichterentscheidungen benachteiligt. Doch eine Auszeit beruhigte die Situation wieder. Im Anschluss nagelte Hilse einen Ball mit aller Gewalt auf’s Parkett und leitete die emotionale Wende ein. Krengel kurz darauf mit Einerblock, Haberl wiederholt mit sicheren Außenangriffen und die Weichen waren auf Satzsieg gestellt. Über die Stationen 15:12 und 20:13 konnte der dritte Abschnitt nach 26 Minuten mit 25:19 gewonnen werden.
Mit breiter Brust und fest entschlossen „den Sack jetzt zuzumachen,“ ging es in den vierten Satz. Angepeischt von den zahlreichen Schlachtenbummlern starteten die Zusestädter wieder gut und gingen durch gefährliche Aufschläge und aggressive Blocks mit 5:2 in Führung. Doch der Motor lief noch auf Micktener Seite, die ihrerseits zum 6:6 ausgleichen konnten. Hier machte sich auch die Hereinnahme von 2.06 m Riese Moritz Schüller bezahlt, der den Block auf Dresdener Seite verstärken sollte. Es entwickelte sich ein enger Satz, in dem Hoyerswerda immer leicht die Nase vorn hatte. Über die Zwischenstände 11:8 und 14:13, nahm Mickten beim 17:20 und 18:23 aus ihrer Sicht die beiden Auszeiten. Am Ende ging dem Motor jedoch das Benzin aus. Hilse knallte nach 27 Minuten den letzten Ball in den Block, der von dort ins „Aus“ fiel und ließ so die Männer von der Elster samt Anhängerschaft jubeln. Nach insgesamt 102 Spielminuten stand ein in Summe verdienter 3:1 Aufwärtssieg auf der Anzeigetafel, der den Männern um Kapitän Mittelstraß die Herbstmeisterschaft bescherte. Als wertvollster Spieler wurde auf Dresdener Seite Philippe Fontaine ausgezeichnet. Auf Seiten der Lausitzer war dies bereits zum dritten Mal in dieser Saison Tommy Hilse. Aus Trainersicht hätte jeder Spieler diese Auszeichnung verdient.
„Es war eine hervorragende Teamleistung, bei der jeder einzelne seinen Anteil daran hatte.“ so der Aushilfscoach, der nun eine ausgeglichene Bilanz vorweisen kann:-)
Die Blau Weißen überwintern nun auf Platz 1 in der Tabelle und spielen das nächste Mal am 17.01.26 bei der Reserve von TU Dresden, ehe am 31.01.26 der nächste Heimspieltag ansteht.
Die Volleyballfreunde Blau Weiß Hoyerswerda bedanken sich für die Unterstützung bei ihren Fans und Sponsoren und wünschen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
