Mit dem Ziel, die Tabellenführung in der Ostsachsenklasse zu verteidigen, reisten die Damen der Volleyballfreunde Blau-Weiß Hoyerswerda mit einem fast kompletten Kader nach Görlitz, lediglich Anne Süßmilch und Luisa Kucher mussten ersetzt werden. Und da auch der etatmäßige Trainer André Lemke durch ein eigenes Punktspiel verhindert war, nahm zum zweiten Mal in dieser Spielzeit Kai Schüler, der Coach der zweiten Männervertretung, auf der Trainerbank Platz.
Zu Beginn des Spieles könnten sich die Blau-Weißen frühzeitig mit 10:3 absetzen. Danach schlichen sich aber einige Mängel in der Konzentration ein und auch durch die deshalb fehlende Bewegung konnte dieser Vorsprung nicht gehalten werden, so dass die Gastgeber sich wieder ins Spiel zurückkämpften und beim Stand von 16:16 ausgleichen konnten. Und kurz darauf übernahmen die Görlitzer auch die Führung, denn den Zusestädterinnen gelang in dieser Phase kaum ein guter Angriff. Trotzdem blieb der Satz knapp und spannend und endete erst nach langen 28 Minuten mit dem besseren Ende (26:24) für die CVJM – Spielerinnen.
Nach der Pause beließ es Kai Schüler zunächst bei der Startaufstellung des ersten Satzes. Mit konzentrierter Spielweise starteten die Görlitzer in den Abschnitt und schnell lagen die Elsterstädter zurück. Bei dem Punktestand von 3:9 aus Hoyerswerdaer Sicht kam Ricarda Richter für Deborah Steglich ins Spiel, kurz darauf auch Sina Wuschko für Fanny Hassemeier, bei einem fast aussichtslosen 6:15 – Rückstand. Mit dem Rücken zur Wand, gut platzierten Angriffen, sowie einer jetzt aufmerksamen Absicherung konnten die Gäste den Abstand immer weiter verringern. Beim Stand von 13:18 lieferte Anja Keller eine hervorragende Aufschlagsserie ab, die erstmalig die Satzführung brachte. Diese ließen sich die Blau-Weißen nicht mehr nehmen und beendeten den Durchgang nach 25 Minuten mit 25:19.
Der dritte Abschnitt war bis zum Punktestand von 10:10 eine sehr ausgeglichene Angelegenheit, denn keines der beiden Teams wollte den ersten Fehler machen. Dann aber zogen die Lemke/Schüler-Schützlinge durch gute Mittelangriffe und einem starken Stellungsspiel unwiderstehlich davon und beendeten den dritten Satz zügig mit 25:16.
Nun wollten die Blau-Weiß Damen den Sack auch zu machen. Aber durch Abspracheschwierigkeiten in der Abwehr fiel es Zuspielerin Cindy Keller phasenweise schwer, die Pässe genau zu platzieren. Folgerichtig waren kaum druckvolle Angriffe möglich und Kai Schüler wollte mit einem Wechsel (Karolin Schuricht für Sina Wuschko) wieder etwas mehr Sicherheit ins Spiel bringen. Das half aber nichts, denn am Ende konnten die Görlitzer Spielerinnen den Satzausgleich erkämpfen (25:21), stellen die Uhren wieder auf „0“ und so musste der Tie-Break über die Punkteverteilung an diesem Nachmittag entscheiden.
Dieser gestaltete sich äußert spannend, da sich keine der beiden Mannschaften deutlich absetzen konnte. Beim Stand von 3:6 aus Hoyerswerdaer Sicht musste Kai Schüler zu einer seiner selten genommenen Auszeiten greifen, um seine Damen noch einmal „wach zu rütteln“ und an die eigenen Stärken zu appellieren. Und wieder gelang es den Gästen, sich Punkt für Punkt zurück ins Spiel zu kämpfen. Zwar wurde der letzte Seitenwechsel noch bei einem 7:8 Rückstand vollzogen, aber kurz darauf wechselte die Führung ins Blau-Weiße Lager. Nach zum Teil „ewig“ dauernden Ballwechseln behielten jedoch die Volleyballfreunde die Nerven und gewannen den entscheidenden Durchgang nach quälend langen 24 Minuten mit 15:12 und das Spiel mit 3:2. Nach diesem Krimi bedanken sich die Spielerinnen bei den mitgereisten und lautstarken Fans und ihrem Aushilfs- aber Erfolgscoach Kai Schüler, der die Ideen von André Lemke gekonnt umsetzte.
Für Blau – Weiß spielten: C. Gropler, R. Richter, K. Schuricht, C. und A. Keller, K. Urban, D. Steglich, F. Hassemeier, S. Wuschko und C. Lukas