Vor Ehrfurcht erstarrt —>
Am vergangenen Sonntag hatten sich 6 Mädchen der VF Blau-Weiß Hoyerswerda auf den Weg zu den Sachenmeisterschaften der Altersklasse U13 nach Lichtenstein im Erzgebirge gemacht. Die Euphorie im Vorfeld des Turniers war bei den Jüngsten groß – war es doch ihre Premiere bei Landesmeisterschaften. Dementsprechend erhofften sich die zahlreich mitgereisten Eltern und Trainer Hagen Schmaler eine engagierte Leistung ihrer Schützlinge.
Um es vorweg zu nehmen – in der Vorrunde traf man auf den späteren Sachsenmeister und den Drittplatzierten. Neben den Leipziger Volleyballerinnen der LE Volleys waren die Gegner in der Vorrunde der gastgebende Verein Lichtenstein und die Mädels des Bundesligastützpunktes vom Dresdner SC. Zum Auftakt ging es gegen die Leipziger mit der Stammformation Anna, Jessika und Merle. Sichtlich beeindruckt von der Atmosphäre und den druckvollen Aufgaben des Gegners fanden die Hoyerswerdschen nie richtig ins Spiel. Ehe die Mädels um Kapitänin Merle Brux so richtig „ausgeschlafen“ hatten, gingen beide Sätze mit nur 13 und 15 Punkten verloren. Beim nächsten Spiel sollte alles besser gemacht werden. Aber gerade jetzt wartete der Favorit auf den Sachsenmeistertitel, der Dresdner SC, auf die VFH-Mädchen. Aber endlich setzen die Spielerinnen die Marschrute des Trainers um. Die Mädels kämpften um jeden Ball und ließen zum Teil sehenswerte Spielzüge folgen. Leider hatte der DSC am Ende der Spielzüge immer das routiniertere Händchen, so dass auch diese beide Sätze verloren gingen. Im letzten Spiel der Vorrunde wartete der Gastgeber Lichtenstein auf die Lausitzer. Der Gewinner spielte automatisch um Platz 5, der Verlierer um Platz 7. Dieser Ansporn verhalf den U13-Schützlingen zu einer couragierten Leistung im ersten Satz. Einfache, klar strukturierte Kombinationen legten den Grundstein für den ersten Satzgewinn. Aus unerklärlichen Gründen brachen die Spielerinnen im zweiten Satz ein. Infolgedessen musste der Tie-Break über Spiel um Platz 5 oder 7 entscheiden. Die Hoyerswerdschen erholten sich von dem Schock des zweiten Satzes nicht mehr und verloren auch den Entscheidungssatz (10:15). Die Zuschauerkulisse der einheimischen Fans hatte die Lichtensteiner regelrecht zum Sieg gepeitscht. Bei einigen Spielerinnen mussten nun die Eltern die Tränen trocknen – so traurig waren die Girlis um die vergebene Chance. Das Spiel um die rote Laterne wurde nun gegen den Dresdner SSV bestritten. Sahen die mitgereisten Eltern noch eine stetige Steigerung der Leistungen im Turnierverlauf, so wurden sie jetzt im letzten Spiel bitter enttäuscht. Über weite Strecken teilnahmslos und mit sich selbst beschäftigt konnte gegen den augenscheinlich schwächeren Gegner auch nicht gewonnen werden. Damit war Platz 8 besiegelt. Ein großes Lob geht an die Auswechselspielerinnen Ronja, Amelie und Franka. Ihre Kurzeinsätze absolvierten sie solide, so dass sie in der kommende Saison den etablierten Spielerinnen den Kampf ansagen werden. Ebenfalls feuerten alle drei Mädels in ihrem Reservistendasein die Stammspieler lautstark an. Als Resümee dieses dennoch erlebnisreichen Tages kann die Tatsache mitgenommen werden, dass Volleyball ein Bewegungsspiel ist und die erfolgreichen Mannschaften des Tages dies auch in ihrer reinsten Form zelebriert haben. Das Finale zwischen dem DSC und den Mädels aus Weißwasser war ein Augenschmaus, was Einsatzfreude und Willenskraft betraf. Der Dresdner SC wurde verdient Sachenmeister, wobei sie keinen einzigen Satz in diesem Turnier verloren.
Für Hoyerswerda spielten: Merle Brux, Jessika Kern, Franka-Luisa Joswig, Ronja Schuldt, Anna Zeiler, Amelie Ringmann
Foto privat: Hinten v.l. Trainer Hagen Schmaler, Merle Brux, Jessika Kern, Franka-Luisa Joswig, vorn v.l. Ronja Schuldt, Anna Zeiler, Amelie Ringmann