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Gelungenes Heimspieldebüt für Alex Philipp als Coach
Am vergangenen Samstag konnten sich die VFBW Hoyerswerda erstmal in dieser Saison dem eigenen Publikum präsentieren. Zu Beginn dieser Veranstaltung wurde von Vorstandsmitglied Rüdiger Nobel an den vor einem halben Jahr so plötzlich verstorbenen Ehrenpräsidenten Hans – Jürgen Jesche erinnert, der an diesem Tag 70 Jahre alt geworden wäre. In einer Schweigeminute gedachten alle in der Halle Jürgen Jesche. Dann wurde Volleyball gespielt, auch für den Ehrenpräsidenten. Für das Topspiel gegen den VV Zittau 09 musste Trainer Alexander Philipp seine Starting-Six nur auf einer Position verändern. Für den verhinderten Jens Richter rückte Sven Steinhäuser auf den Außenangriff. Im Vergleich zur knappen Auswärtsniederlage hatte der Coach mit Sebastian Ullmann aber noch eine Alternative mehr auf der Bank. Der erste Durchgang begann mit leichten Fehlern auf beiden Seiten. Mit der Unterstützung der knapp 100 Zuschauer erarbeiteten sich die Elsterstädter einen 3-Punkte-Vorsprung (13:10). Vor allem Tommy Hilse und Markus Zillich konnten ihre Angriffe im gegnerischen Feld unterbringen. Beide Mannschaften hatten sich dann auf einander eingestellt und Fehlaufschläge der Hoyerswerdaer und teils krachende Angriffe der Zittauer ließen den Vorsprung schmelzen. Bei 16:17 zog der Gegner vorbei und Coach Philipp versuchte in der Auszeit seine Mannen zu ordnen. Dies hatte wohl nicht die erwünschte Wirkung und bei 19:22 holte er die Mannschaft erneut zu sich. Die gute Trainingsarbeit zeigte nun Wirkung. Immer wieder David Reining aus dem Hinterfeld und Sven Steinhäuser mit seiner Erfahrung stemmten sich gegen den Satzverlust. Unter großem Jubel glichen die Zusestädter erst zum 23:23 aus und wehrten vier Satzbälle der Zittauer ab. Bei eigenem Satzball nahm Zittau seine letzte Auszeit (28:27) und für den Aufschlag kam Sebastian Ullmann für David Reining. Mit einem taktischen Aufschlag sollte Druck entwickelt werden. Der Aufschlag flog in Richtung Gegner und der Pfiff des Schiedsrichters erlöste die Blau-Weißen nach langen 36 Spielminuten. Ein Aufstellungsfehler der Zittauer bedeutete den Satzgewinn mit 29:27. An diese Leistung konnten die VFBW-ler leider nicht anknüpfen. Schon früh im zweiten Satz setzte sich Zittau ab (2:5, 10:13). Mit vielen Fehlern im Angriff und verschlagenen oder harmlosen Aufschlägen konnte der Gegner nicht unter Druck gesetzt werden. Fast ohne Gegenwehr ging dieser Abschnitt mit 16:25 verloren. Der Trainer reagierte auf diesen uninspirierten Auftritt und brachte Sebastian Ullmann. Eine mehr als glückliche Entscheidung, weil Allrounder Steinhäuser bereits bei 3:3 für den an der Hand verletzten Steven Wildt auf‘ Parkett musste. Es entwickelte sich ein ähnlicher Spielverlauf wie im ersten Satz. Und wieder konnten sich die Elsterstädter am Ende durchsetzen. Clevere taktische Aufschläge und stabile Annahmen führten zum 25:23 und zur 2:1-Satzführung. In dieser Phase sahen die Zuschauer einen bärenstarken Andre Lemke, der vor allem den äußerst spielfreudigen Tommy Hilse immer wieder hervorragend in Szene setzte. Ein Spiel auf Augenhöhe bescherte den Fans einen spannenden 4. Satz. Keine Mannschaft konnte sich richtig absetzen und in der sogenannten Crunchtime hatte der Gast das bessere Ende für sich (26:28). Also mussten Coach Philipp auch im zweiten Spiel bei den Volleyballfreunden in den Tie-Break-Satz. Mit der Unterstützung der Zuschauer kämpften die Blau-Weißen um jeden Ball. Teils spektakuläre Angriffsaktionen von Steven Wildt und David Reining bescherten den ersten Matchball (14:13). Mit starker Blockarbeit konnte sich das Team den so wichtigen letzten Punkt erkämpfen (15:13) und somit den ersten Sieg der Saison bejubeln. Die Mannschaft ließ sich nach fast 2,5 Stunden zu Recht von den Fans feiern.
Nach einer 45-minütigen Pause sollte auch der zweite Sieg des Tages angegangen werden. Gegen die junge Truppe des VC Dresden war schnell klar, dass die Erfahrung ein entscheidendes Element sein wird. Coach Philipp gab Sven Steinhäuser und Sebastian Ullmann eine Verschnaufpause und spielte selbst auf Annahme-Außen. Mit klar strukturierten Aktionen setzten sich die Gastgeber schnell ab (7:3) und nach 21 Minuten stand es 25:19 und 1:0 nach Sätzen. Im zweiten Satz bekam dann Tommy Hilse seine verdiente Pause. Das Spiel plätscherte so vor sich hin (6:5, 13:13, 17:18). Eine katastrophale Aufschlagquote und Fehler im Angriff bescherten den Fans eine Leistung der Heimmannschaft, die mit Sachsenklasse-Volleyball nicht viel zu tun hatte. Bei 19:23 zog Trainer Philipp seinen letzten Joker und Tommy Hilse kam zurück aufs Parkett. Seine dynamische Spielweise und harten Angriffe rissen die Mannschaft aus dem Tiefschlaf und verhinderten den Satzausgleich. Nach zähen 27 Minuten verwandelten die Elsterstädter ihren zweiten Satzball zum 29:27. Mit einer konzentrierteren Spielweise begann der letzte Abschnitt dieses Tages. Andre Lemke setzte seine Angreifer auch im insgesamt 8. Satz hervorragend in Szene. Über die Stationen 8:4, 17:11 und 21:13 steuerten die Blau-Weißen dem Sieg entgegen. Nach dem letzten Ballwechsel zum 25:19 waren alle froh über den Sieg. Mit nun 6 Punkten in der Tabelle konnten die Elsterstädter in jedem Spiel punkten und liegen hinter dem USV TU Dresden III, dem Gegner im Sachsenpokal, auf dem zweiten Tabellenplatz. Ein sichtlich erleichterter Heimtrainer zog danach Bilanz: „Wir haben gegen Zittau ein sehr gutes Spiel gemacht und mit etwas Glück im 4. Satz wären auch 3 Punkte drin gewesen. Trotzdem bin ich stolz auf das Team und freue mich über die ersten Siege als Trainer in der alten Heimat. Über die Art und Weise, wie wir im zweiten Spiel aufgetreten sind, muss ich mit dem Team aber nochmal sprechen. Es zeigt sich, dass wir nicht einfach im Vorbeigehen die Spiele gewinnen können und die Einstellung vom ersten bis zum letzten Ballwechsel stimmen muss. Ich hoffe, dass wir den erfolgreichen Saisonstart in 2 Wochen gegen Naunhof fortführen können.“
VFBW Hoyerswerda spielte mit: Andre Lemke, Steven Wildt, Markus Zillich, David Reining, Sven Steinhäuser, Sebastian Ullmann, Tommy Hilse, Alexander Philipp