Der Aufsteiger aus Ostsachsen hatte sich durch hervorragende Leistungen eine gute Ausgangsposition erarbeitet. Aus den noch zwei ausstehenden Saisonspielen musste noch ein Punkt erzielt werden. Dazu genügte auch eine 2:3-Niederlage. Zum ersten Showdown um die Vizemeisterschaft reisten die Volleyballfreunde Blau-Weiß am 03.05.2025 zum aktuellen Dritten der Sachsenliga, dem VC Zschopau. Im direkten Duell gegen die spielstarke Mannschaft wollten sich die Schützlinge von Trainer Alexander Philipp für die Hinrundenniederlage revanchieren und gleich den ersten Matchball nutzen. Bis auf die Routiniers Silvio Panoscha, Lunardy Pulvett und Jens Paulick standen alle Kadermitglieder zur Verfügung.
Erstmals in dieser Saison begann Matthias Heinze im Zuspiel. Tommy Hilse, Michael Grabke, Markus Zillich, Christian Heymann und Till Fischer komplettierten die Starting Six. Nach anfänglichem Abtasten beider Teams (5:5, 6:7) brachten die taktischen Anweisungen und der unbedingte Siegeswille erste Erfolge für die Gäste. Der Zschopauer Trainer versuchte mit seinen Auszeiten (7:10, 9:14), den Rhythmus zu unterbrechen, aber davon ließen sich die Elsterstädter nicht beirren. Zwei Aufschlagserien von Tommy Hilse und Markus Zillich ließen die Zusestädter davonziehen, und nach 21 Spielminuten war der deutliche 14:25-Satzerfolg eingefahren.
Jetzt fehlte nur noch ein Satz, um sich hinter dem designierten Meister GSVE Delitzsch zum Vizemeister zu küren. Doch auch die Zschopauer wollten den zweiten Tabellenplatz nicht kampflos hergeben. Bereits zu Beginn des zweiten Durchgangs fanden sie ihr Aufschlagglück und zwangen Gästetrainer Philipp bereits bei 5:1 zur ersten Auszeit. Zwar konnten die Männer um Kapitän Vincent Mittelstraß schnell ausgleichen (7:7), dennoch war die umkämpfte Partie nun ein Spiel auf Augenhöhe. Spektakuläre Aktionen und clevere Spielweisen aller Beteiligten prägten den Spielverlauf. Mit etwas mehr Glück auf ihrer Seite verdienten sich die Gastgeber nach 25 Minuten den Satzausgleich.
Für neue Impulse sollte ab Satz 3 nun Zuspieler Andre Lemke sorgen. In seinem wohl letzten Spiel für das Sachsenligateam übernahm der Jungvater die Zuspielgeschicke von Matthias Heinze. Unter lauten Anfeuerungen der mitgereisten Fans wurden die Aktionen nun zwingender. Aus einem frühen Vorsprung (1:4, 7:10) heraus zogen die Blau-Weißen ihr Angriffsspiel auf. Doch auch die Zschopauer spielten auf hohem Niveau und ließen sich nicht abschütteln (12:15, 16:17, 18:21). In der satzentscheidenden Phase hatten dieses Mal die Gäste das Glück auf ihrer Seite und bejubelten nach 26 Spielminuten ein 22:25.
Damit war erstmals die Vizemeisterschaft in Sachsens höchster Liga errungen. Das Spiel jedoch ging in einen vierten Durchgang. Nach dem geschafften Saisonziel ließen die Volleyballfreunde allerdings die letzte Konzentration vermissen. Auf der anderen Feldseite wollten die Gastgeber in ihrem letzten Saisonspiel ihren Fans noch einmal alles zeigen. Schnell zogen die Erzgebirgler davon (9:6, 16:9) und brachten diesen Vorsprung nach wiederum 26 Minuten mit 25:20 über die Ziellinie.
Nun stand es 2:2 nach Sätzen, und der Entscheidungssatz sollte über den Sieger bestimmen. Hier schienen sich anfangs die Ereignisse aus Satz vier zu wiederholen. Zschopau legte schnell mit 4:0 vor und war auch beim 9:4 auf der Siegerstraße. Die Volleyballfreunde konnten in der Folge aber Punkt um Punkt aufholen und waren beim 12:10 wieder in Schlagdistanz. Mit dem Momentum auf ihrer Seite hätte der designierte Vizemeister vielleicht diesen Satz noch drehen können. Leider kam es bei 13:11 zu einer viel diskutierten Schiedsrichterentscheidung, die dem Gegner drei Matchbälle ermöglichte. Und den dritten Matchball nutzten dann die Zschopauer Volleyballer zum 15:13 und standen nach fast zwei Stunden als Sieger fest.
Am Ende jubelten also beide Teams über ihren Erfolg. Die Volleyballfreunde Blau-Weiß haben am 17.05.2025 in Markkleeberg noch die Chance, sich mit einem Sieg von ihren Fans zu verabschieden. Auch wenn dies nicht gelingen sollte, kann die historisch gute Platzierung den Philipp-Schützlingen niemand mehr nehmen.
VfBW spielten mit: Andre Lemke, Tommy Hilse, Markus Zillich, Christian Heymann, Gregor Schillmann, Sebastian Haberl, Michael Grabke, Jens Paulick, Vincent Mittelstraß, Till Fischer, Matthias Heinze und Alexander Philipp