Da war er zum ersten Mal, der scharfe Wind aus der Bezirksliga, so, wie ihn die Blau – Weiß – Mädels noch nicht erlebt haben. Nachdem das Team seit 2013 in der Bezirksklasse die Plätze 7, 4, 3 und 1 belegt hatten, ging es an diesem Wochenende zum ersten Spieltag in die Bezirksliga. Neuer Trainer, neues Umfeld und das machte sich ( eigentlich fast folgerichtig ) schon bemerkbar. Der erste neue Gegner war eigentlich ein alter, denn Fitness Coblenz war bis vor zwei Jahren ebenfalls in der Bezirksklasse aktiv. Aber diesmal war die Favoritenrolle klar verteilt. Im ersten Durchgang wurden die ängstlich und aufgeregt agierenden Hoyerswerdarinnen ( mussten auf Claudia Karg und Sina Wuschko verzichten ) förmlich überrollt. Nach 1:5, 3:8 und 4:15 war eigentlich nur noch Schadensbegrenzung angesagt und möglichst keine so große Blamage. Das hatten sich alle anders vorgestellt, zumal die Coblenz – Damen keine Übermannschaft in der Liga sind. Beim 17:24 kam Caro Grobler für Deborah Steglich, aber das war wahrscheinlich schon viel zu spät, denn nach nur 18 Minuten war das 25:16 für die Gastgeber klar. Vor dem zweiten Satz redete Trainer Rüdiger Nobel mit Engelszungen auf seine Mädchen ein, schlauer zu spielen, Bälle zu fintieren, Aufgaben zu variieren und den gegnerischen Block von den Angreifern zu beschäftigen, aber nichts, absolut gar nichts von dem wurde erhört, obwohl alles im Training geübt wurde. Es war einfach alles weg ! Im zweiten Abschnitt lief dann aber doch vieles besser. Eine 9:4 – Führung war der Lohn, der aus einer relativ stabilen Abwehr und einem guten Zuspiel durch die Angreiferinnen, meist über außen ( über die Mitte kam leider nichts Zählbares ), erzielt wurde. Beim 10:8 brachte der Trainer Karolin Schuricht für Anne Süßmilch, die oft mit sich selbst haderte, trotzdem aber neben Ricarda Richter die erfolgreichste Angreiferin war. Beim 15:15 waren die Coblenzerinnen unter dem ohrenbetäubenden Lärm in der Halle ( die Coblenz – Männer spielten auf dem Nachbarfeld und schlugen in der Sachsenklasse Meißen und verloren aber gegen Bautzen II ) wieder ran und zogen, freundlich unterstützt von vielen eigenen Fehlern der Gäste, bis auf 20:16 davon. Nach 20 Minuten siegten die Mädels von Trainer Peter Blümel etwas glücklich mit 25:18. Der dritte Abschnitt war ein Abbild des ersten. Viele individuelle Fehler bei den Blau – Weißen und Coblenz nutzte sie eiskalt, freute sich dabei auch über die Zurückhaltung der Gäste. Nach dem 7:15 und dem 12:18 schien schon alles klar, aber der Aufsteiger riss sich noch einmal zusammen und war beim 22:22 wieder ran. Nun keimte Hoffnung, doch noch den Satz zu gewinnen. Doch wie gewonnen, so zerronnen, denn erneut zwei individuelle Fehler bei der Aufgabe und beim Angriff entschieden das Spiel nach 25:22 und insgesamt 66 Minuten mit 3:0 für den Gastgeber.
Die Haupterkenntnis für die Mannschaft, einschließlich Trainer, muss sein, dass in der Bezirksliga mehr passieren muss, als zuvor in der Bezirksklasse und das haben einige Spielerinnen bisher noch nicht verinnerlicht, das Konzept des Trainers umzusetzen ( oder zu können ?? ). Beim nächsten Spiel in Löbau schweben dem Trainer auf vermeintlich angestammten Positionen sicherlich einige Veränderungen vor. Das Formbild gegen Coblenz kann nicht das wahre Gesicht der VF – BW – Mädels sein.
VF BW spielte mit: Cindy Keller, Anja Hantscho, Carolin Gropler, Cindy Lukas, Ricarda Richter, Karolin Schuricht, Deborah Steglich, Anne Süßmilch, Katrin Urban