Acht Mädels der Kinderabteilung machten sich am vergangenen Sonntag auf zur Sachsenmeisterschaft in der Altersklasse U14 nach Dresden. Der Gastgeber Motor Mickten empfing Mannschaften aus Delitzsch, Auerbach, Reichenbach, Leipzig, Dresden, Bautzen und die Hoyerswerdschen. Beim Betreten der Halle war neben der Vorfreude auch die Anspannung bei allen Mädels, wie auch den zahlreich mitgereisten Eltern zu spüren. Keine der 11-13-jährigen Spielerinnen hatte bisher in den anderen Altersklassen an einer Sachsenmeisterschaft teilgenommen.
Die Auslosung zweier Staffeln bescherte den Blau-Weißen in der Vorrunde die Team’s von Motor Mickten, den LE Volley’s aus Leipzig und den Reichenbacher Mädels.
Im ersten Spiel traf unsere Mannschaft auf den Gastgeber. Gleich von Beginn an entwickelte sich ein munteres Volleyballspiel mit viel Engagement auf beiden Seiten. Die Nervosität war abgelegt und so konnten die Gäste durch eine sichere Annahme und ein gutes Passspiel des Öfteren über das Angriffsspiel punkten. Zum Ende hin nutzen die Micktener Mädels ihren Heimnimbus und siegten 25:21. Auch im zweiten Satz ließen sich unsere Volleyballerinnen vom aufgezeigten Weg des Trainers nicht abbringen. Gleichauf marschierten beide Mannschaften punktemäßig voran. Und dann war es erneut das letzte Drittel wo kleine Fehler kategorisch bestraft werden. Mickten machte den Deckel drauf und gewann den zweiten Satz 25:19.
Verstecken mussten sich die Blau-Weißen von ihrer Leistung im 1. Spiel keineswegs. Dies quittierten auch die Eltern mit einem dicken Applaus.
Im 2. Spiel wartete dagegen ein Team mit höheren Ansprüchen an diesem Tage, die LE Volley‘s. Um es vorweg zu nehmen – sie waren ein Team des späteren Finales. Dementsprechend wurden den Mädels aus Hoy-Woy die volleyballerischen Grenzen in vielen Belangen aufgezeigt. Im ersten Satz reichte das „Machen und Tun“ zu einem annehmbaren 25:16, im zweiten Satz jedoch nur zu einem mageren 25:10.
Das Spiel wurde „kurz abgeschüttelt“ und unter der Rubrik „Erfahrungen gesammelt“ abgehackt.
Im nunmehr letzten Spiel, gegen den bis dato auch sieglosen Team aus Reichenbach, wollten die Blau-Weiß-Mädels unbedingt einen Sieg erringen. Damit würde man im Anschluss um die Plätze 5/6 spielen. Und diesen unbändigen Willen spürte man auf dem Feld. Angetrieben von den Auswechselspielerinnen, Eltern mit „Herzblut und Getöse“ schenkten sich beide Mannschaften nichts. In allen spielerischen Fertigkeiten war es ein Spiel auf Augenhöhe. Den ersten Satz entschieden die Vogtländer zum Ende hin dann doch mit 25:21 für sich. Sichtlich etwas angeschlagen lagen die Hoyerswerdschen zwischendurch mit 8 Punkten zurück. Alle Beteiligten sahen „die Felle schon davonschwimmen“. Aber NEIN – die Mädels kämpften sich zurück ins Spiel und zwangen den Gegner mit 25:23 in die Knie. Diese Euphorie wurde in den Tiebreak mitgenommen und mündete in einem verdienten 15:10 Erfolg. Der Jubel war riesengroß.
In der anderen Staffel wurde das Team vom GSVE Delitzsch ebenfalls dritter, so dass dies der Gegner im abschließenden Spiel war. Vom bisherigen Auftritt der Randleipziger erwartete man eine Mannschaft mit dem etwa gleichen Niveau. Nach bisher sieben gespielten Sätzen waren die Beine jedoch etwas müde geworden und die Aufmerksamkeit nicht mehr in vollem Umfang vorhanden. Dies sah man dem gesamten Spielgeschehen an, so dass sich kein Volleyballspiel mehr auf gutem Niveau entwickelt hat. Dennoch gaben sich die Delitzscher wie auch die Blau-Weißen die größte Mühe. Verschlagene Aufgaben, weniger konsequente Bewegungen zum Ball und fehlende Angriffshärte machte es dem Gegner, insbesondere im zweiten Satz, leicht Punkte einzufahren. Dementsprechend wurden die Sätze mit 25:21 und 25:15 abgegeben.
Die Köpfe der Volleyballfreunde neigten sich zu Boden – verständlich, aber über den ganzen Tag der Meisterschaft betrachtet völlig unnötig. Der erreichte 6. Platz von acht Mannschaften ist völlig akzeptabel und gibt den Mädels wie auch dem Trainerteam die Rückmeldung – wir sind auf dem richtigen Weg. In Erinnerung bleib ein über große Strecken souveränen Auftritt in den spieltechnischen Fähigkeiten, der Wille und Mut auch nach Rückständen weiter an sich zu glauben.
Das Finale bestritten – wie voraus zu sehen – die Nachwuchskader des Bundesligateams Dresdner SC und die LE Volley’s. Für alle Anwesenden war es ein volleyballerischer Leckerbissen mit welcher Akribie und Konstanz das Pritschen, Baggern und Schlagen vorgetragen wurde. In einem hochspannenden Spiel setzen sich die Dresdner mit 2:1 durch und krönten sich als Sachsenmeister. Zur Einordnung der Qualität des Finales und der DSC-Mädels sei hier gesagt, dass die U14-Truppe aus dem vorigen Jahr bei den Deutschen Meisterschaften 2023 den dritten Platz belegt hatte.
Welchen Stellenwert auch eine Sachsenmeisterschaft im Nachwuchsvolleyball hat, zeigte sich während der Eröffnung wie auch zur Siegerehrung. Das Turnier wurde durch den Vizepräsidenten des Sächsischen Volleyballverbandes Herr Dr. Ralf Müller eröffnet. Die Medaillen überreichte dann sogar der Präsident Herr Dr. Michael Kothe höchstpersönlich. Eine tolle Geste und ein runder Abschluss dieses tollen Volleyballtages.