VF BW Hoyerswerda zog sich beim Staffelmitfavoriten achtbar aus der Affäre
Am Samstag begann endlich die Sachsenklassesaison für die Volleyballfreunde BW. Mit allerdings nur 7 Spielern musste der Vorjahresfünfte die Reise nach Coswig antreten. Coach Alexander Philipp und die Mannschaft waren gespannt, wie sich die veränderte Vorbereitung auf das eigene Spiel auswirken wird. Nachdem die Elsterstädter als Schiedsgericht ein klares 3:0 des SV Elbland Coswig-Meißen gegen Aufsteiger Kaupa/Neuwiese beobachten konnte, bereitete der Trainer seine Männer auf die anstehende Aufgabe noch einmal gründlich vor. Die Marschroute war klar. Können die Zusestädter die taktischen Vorgaben und die Trainingsleistungen umsetzen bzw. bestätigen, dann ist eine Überraschung gegen den letztjährigen Dritten durchaus möglich.
Aus der Personalnot heraus musste sich Coach Alexander Philipp im ersten Satz selbst aufstellen. Andre Lemke als Zuspieler sollte mit Variabilität in den Pässen vor allem die schnellen Mittelangreifer Markus Zillich und Steven Wildt einsetzen. Die Diagonalposition bekleidete, wie auch in der letzten Saison, David Reining. Zu seinem Debüt in der Landesklasse kam Tommy Hilse als Außenangreifer. Nach Trainingsrückstand wartete Jens Richter auf seine Chance, sich dem neuen Coach zu zeigen. In der Anfangsphase des ersten Satzes musste sich Coswig an die druckvollen Aufschläge aus Hoyerswerda gewöhnen und durch eine stabile Annahme wuchs ein kleines 3-Punktepolster zur Satzmitte an (15:12). Diese Führung konnte bis zum 23:20 bestätigt werden. Aber nach einem Aufschlagfehler vom Trainer höchstpersönlich und nun leichtem Nervenflattern kämpften sich die Randdresdner an den Blau-Weißen vorbei und verwandelten ihren ersten Satzball zum 26:24. Trotz des Satzrückstandes ließen die Volleyballfreunde die Köpfe nicht hängen. Denn Qualität des eigenen Spiels und der aufopferungskämpfende Wille stimmte. Diese Bausteine für eine erfolgreiche Volleyballmannschaft zeigten die gleichen 6 Männer im zweiten Abschnitt. In langen 27 Minuten gaben sie keinen Ball verloren und glichen nach Sätzen mit 25:23 aus. Vor allem die Mittelblocker Markus Zillich und Steven Wildt sowie David Reining waren die Garanten für diesen tollen Durchgang. Diese Leistung sollte nun bestätigt werden. Anfangs sah es auch danach aus (5:2, 7:4), aber die erfahrenen Coswiger übernahmen ab 8:9 das Kommando. Der kleine Rückstand konnte auch durch die Einwechslung von Jens Richter für Alexander Philipp (19:23) nicht mehr aufgeholt werden. Mit 20:25 war der Gegner dem perfekten Spieltag nur noch einen weiteren Satz entfernt. Dies wollten die Gäste aus Hoyerswerda allerdings verhindern. Jens Richter blieb für den Trainer auf dem Feld. Dieser konnte nun im 4. Satz seine Männer immer wieder neu motivieren und auch auf kleinere taktische Feinheiten eingehen. Eine schnelle 3-Punkte-Führung gab dem VFBW-Sechser Sicherheit. Nur nach einigen unkonzentrierten Aktionen, als die Gäste den Gegner von 11:6 auf 11:9 herankommen liesen, musste in einer Auszeit die Konzentration neu geschärft werden. Die Ansagen des Trainers zeigten Wirkung und mit einer vor allem fehlerlosen Annahme konnte ein variables und druckvolles Spiel aufgezogen werden. Besonders Tommy Hilse überzeugte hier mit mutigen Aktionen und cleveren Spielzügen. Über die Stationen 14:11, 17:14 und 21:18 marschierte die Zusestädter vorn weg und erzwangen nach wiederum 27 Minuten den Entscheidungssatz (25:21). Somit war der erste Punkt der jungen Saison sicher. Aber in den Gesichtern der Volleyballfreunde war der unbedingte Wille zu sehen, gleich im ersten Spiel einen Sieg einzufahren. In teilwiese spektakulären Rettungsaktionen rieben sich zu Beginn des 5. Satzes alle Akteure regelrecht auf. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. Bei 8:6 aus Gästesicht wurden ein letztes Mal die Seiten gewechselt. Und auf einmal lief bei Hoyerswerda nicht mehr viel zusammen. Nur noch ein einziger Punkt konnte erspielt werden und die Heimmannschaft gewann auch das zweite Spiel in eigener Halle (9:15).
Trotz der Niederlage war der Neu-Trainer Alexander Philipp stolz auf seine Mannschaft. Der gewonnene Punkt beim Favoriten ist durchaus als Erfolg einzuordnen. Bleiben die Volleyballfreunde weiterhin so trainingsfleißig und kehren die abwesenden Sven Steinhäuser, Martin Kilz und Sebastian Ullmann in den Kader zurück, hat der Coach auch weitere Optionen. In zwei Wochen empfangen die VFBW-ler die Sportfreunde aus Zittau und Dresden. Dann wird die Mannschaft hoffentlich von zahlreichen Fans unterstützt.
Ein Dank noch an Jens Paulick vom Reserveteam der Blau – Weißen. Als Schiedsrichter zeigte er eine souveräne Leistung und half dadurch kurzfristig der 1. Mannschaft aus dieser personellen Not.
Hoyerswerda spielte mit: Andre Lemke (Z), Steven Wildt (MB), Markus Zillich (MB), David Reining (D), Tommy Hilse (AA), Jens Richter (AA), Alexander Philipp (AA)