Nachdem der letzte Heimspieltag, mit wenig Überraschungen und ohne Leistungsausbrüche, erwartungsgemäß mit drei Punkten für die Volleyballfreunde ausging (3:1 Sieg gegen Post SV; 0:3 gegen den VV Zittau), folgte am vergangenen Samstag, dem 09.03., das lang ersehnte Ostsachsen-Derby gegen den MSV Bautzen 04.
Die Ausgangslage versprach eine spannende Partie. Während die Blau Weißen aus den letzten sechs Spielen lediglich vier Punkte eingefahren haben (3:2 gegen Pirna-Copitz; 3:1 gegen Post SV), gelang es den Gastgebern, den verpatzten Hinrundenstart wettzumachen. Lediglich zwei der letzten Sechs Begegnungen wurden abgegeben (1:3 gegen den VV Zittau; 2:3 gegen Pirna-Copitz) – 13 Punkte von 18 möglichen. Ein entgegengesetzter Trend, der die Bautzener in diesem Spiel als Favoriten hervorbringen sollte.
Im ersten Spiel des Tages musste der MSV Bautzen bereits gegen den Post SV Dresden – das Tabellenschlusslicht – einige Federn lassen. Ein so nicht zu erwartender 3:2 Sieg sorgte für einiges Staunen.
Nun stand das immer spannende Derby auf dem Programm. Wie bereits erwähnt, mit einer leicht favorisierten Gastgebenden Mannschaft aus Bautzen. Die Blau Weißen mussten auf ihren zuletzt sehr stark aufspielenden Angreifer Marcel Richter verletzungsbedingt verzichten. Der noch beim Heimspiel vermisste Tommy Hilse war diesmal wieder voll einsatzfähig und so stellte sich der Hoyerswerdaer Sechser wie folgt auf: Gregor Schillmann, Marius Tietz, Markus Zillich, David Reining, Tommy Hilse und Vincent Mittelstraß. André Lemke, als erfahrenster Spieler der Mannschaft, nahm zunächst auf der Bank platz und übernahm die Rolle des Spieltagstrainers.
Ohne sich von der Tabellensituation beeindrucken zu lassen, spielten die Elster-Städter frei auf. Immer wieder scheiterten die MSV’ler an einem starken Block. Ein sicheres Spiel und viel Disziplin in der Feldverteidigung begünstigten, dass die Blau Weißen diesen Satz sehr souverän gestalten konnten. So hieß es nach 27 Minuten: 25:19 im ersten Satz.
Für die zweite Runde wurden keine Veränderungen in der Aufstellung vorgenommen. Auch in diesem Durchgang wichen die Gäste von ihrer Linie nicht ab. Vincent Mittelstraß überzeugte am Netz mit einer starken Blockarbeit und konnte mit seinen Außenblockern eine Vielzahl der Bautzener Angriffe bereits im Keim ersticken. Auf der Außenposition war es Tommy Hilse, der mit seiner Sprunggewalt und enormen Durchschlagskraft auch aus Notsituationen den Ball in den gegnerischen 81 Quadratmetern unterbringen konnte. Nach gespielten 26 Minuten stand an der Anzeigetafel ein Satzerfolg mit 25:22 zugunsten der Gäste.
Der Willen war nun gestärkt und ungebrochen. Auch in der Dritten Runde standen die gleichen Sechs auf dem Feld. Etwas durchwachsen begann dieser dritte Durchgang, doch die Zuse-Städter konnten sich noch einmal fangen und das Spiel an sich reißen. Neben einer nicht nachlassenden Blockarbeit in der ersten Reihe, waren es immer wieder gelungene Abwehraktionen, die es Gregor Schillmann ermöglichten, seine Pässe an die richtigen Männer zu bekommen. Dabei war es inzwischen fast gleich, ob der Adressat Reining, Mittelstraß, Hilse, Tietz oder Zillich hieß. Vor allem in diesem Satz war es immer wieder Markus Zillich, der nicht nur durch dynamische Angriffe über die Mitte zu Punkten wusste, sondern auch durch eine überzeugende Abwehrarbeit einen großen Beitrag zum spielerischen Erfolg trug. Zum Ende des dritten Satzes wechselte sich André Lemke noch einmal ein, um wenigstens ein paar Minuten aktiv am geschehen teilzunehmen und seinen spielerischen Beitrag zu leisten – mit Erfolg. Am Ende leuchtete ein 25:22 auch im dritten Durchgang auf der Anzeigetafel.
Auch wenn André Lemke erst zum Schluss aktiv in das Geschehen eingriff, so war er das komplette Spiel über für den Erfolg verantwortlich. Durch sein Timing beim beantragen der Auszeiten und dem Finden der richtigen Worte, war es möglich, dass sich das Team aus schwierigen Situationen befreien konnte. Nur durch diese Kollektivleistung war es möglich, so deutlich und zu keinem Zeitpunkt glücklich, diesen Derbysieg einzufahren.
Durch diesen Sieg konnten die Blau Weißen den Punkt zum Kontrahenten aus Bautzen ausgleichen und die Ligasituation in pünktlich zum Saisonfinale so spannend wie selten.
Zur Ligasituation:
Der VV Zittau kann sich bereits mit dem nächsten Spiel gegen den SV Elbland Coswig-Meißen den vorzeitigen Titelgewinn sichern. Dazu fehlt lediglich ein Punkt.
Es folgt ein spannendes Duell um den zweiten Platz. Hier kontrahieren sich der VSV BW Freital und der VfL Pirna-Copitz 07 (26 und 24 Punkte) – beide haben noch drei Spiele. Wobei die Männer aus Freital das vermeintlich leichtere Restprogramm haben sollten.
Spannend hingegen geht es im Tabellenmittelfeld zu. Dabei trennt den vierten und den siebten Platz lediglich ein Punkt. Die Cottaer Fische (4. Platz) hat dabei allerdings nur noch zwei offene Spiele und zwar gegen die Beiden zuletzt genannten Anwärter auf den zweiten Platz. Coswig-Meißen, noch vier offene Partien, steht auf dem fünften Rang, hat aber als nächstes den Tabellenführer vor der Brust.
Auf Platz sechs und sieben finden sich derzeit der MSV Bautzen und die VfBW Hoyerswerda wieder. Beide Mannschaften konnten von 13 Spielen 6 gewinnen und mussten sich in 7 geschlagen geben. Aufgrund des besseren Satzquotienten (Satzquotient [vgl. Landesspielordnung, 4.2] MSV 0,920 und VfBW 0,917) stehen die Bautzener auf dem vorderen Platz.
Das Restprogramm für den MSV (Coswig-Meißen, Zittau, Kaupa-Neuwiese) liest sich durchaus schwerer als das der VfBW (Pirna-Copitz, Coswig-Meißen, Kaupa-Neuwiese). Spannung bis zuletzt ist geboten.
Das Ligaschlusslicht bilden die beiden Teams des SV Kaupa-Neuwiese (8.) und des Post SV Dresden(9.). Durch die Auswärtsniederlage bei den Cottaer Fischen ist der Klassenerhalt für die Kaupesen nun auch rechnerisch nicht mehr möglich.
ACHTUNG:
Doch dass die Plätze acht und neun bereits fest gebucht sind, das bedeutet nicht, dass alle anderen Teams vor dem Abstieg geschützt sind (vor einiger Zeit ereilte die Männer des SV Kaupa-Neuwiese dieses Schicksal bereits). Denn bringt die Sachsenliga zwei Absteiger aus dem östlichen Bereich Sachsens hervor, steigt auch der Siebtplatzierte der Sachsenklasse Ost ab.
Ausflug in die Sachsenliga:
Mit Bad Düben steht auch hier der Meister schon so gut wie fest (ein Punkt fehlt noch zur Sicherheit).
Dahinter streiten sich Leipzig und Zschopau um den Relegationsplatz. Doch danach wird es eng. Gewinnt der SV Motor Mickten sein Kellerduell gegen den Tabellenletzten aus St. Egidien nicht, trennen Platz fünf bis elf nur fünf Punkte. Unter den Abstiegskandidaten der Sachsenliga finden sich mit dem SSV St. Egidien, dem SV Motor Mickten, dem SV Chemnitz Harthau und dem SV Kreuzschule Dresden je zwei Kandidaten für Ost und zwei für Westsachsen wieder.
Der vergangene Spieltag ging sehr zu Gunsten der Sachsenklasse Ost aus. Doch ist hier noch einiges möglich.
MaTi.