Home » 2. Herren » Spielbericht 2. Herren

Ein langer Volleyball – Tag mit Licht und Schatten —>

Als um 20 Uhr der Hallenwart die Sporthalle des Foucault-Gymnasiums abschloss, waren die Heimspiele der zweiten Männermannschaft von Blau-Weiß gerade ein paar Minuten vorbei. Sechs Stunden zuvor startete das erste Heimspiel der Sachsenligareserve gegen die bis dato ungeschlagenen Spieler des SV`90 Traktor Mittelherwigsdorf.
Man kannte sich gut, so ist der Auftakt des Spieles wohl am treffendsten zu beschreiben. Auf keiner der Seiten waren große Vorteile erkennbar, jedes Team spielte seinen Stiefel runter und bis zum 10:10 war der Satz ein reines Abtasten. Dann ging Steffen Dutschmann zur Aufgabe und konnte mit einer Serie die Blau-Weißen mit 16:12 in Front bringen. Von diesem Zwischenspurt konnte sich der Gast nicht mehr erholen und so ging der erste Durchgang dann doch klar mit 25:19 an die Zusestädter. Der zweite Satz glich dem Ersten auffallend, auch hier wogte das Spiel bis zum 9:9, dann brachte eine erneute Aufgabenserie (diesmal von Christian Wussow) den entscheidenden Vorteil für die Volleyballfreunde und wieder konnten die Gäste nicht zurückkommen. 24 Minuten benötigten die Männer um Kapitän Peter Hoffmann diesmal, um das 25:20 perfekt zu machen. Doch der sichere Punktgewinn schien eher die Mittelherwigsdorfer zu motivieren, denn diese drehten nun fast wütend auf und wollten doch noch etwas Zählbares von der Elster mitnehmen. Und die Gastgeber ließen dies unter den Augen der zahlreich erschienenen Zuschauer zu. Dazu verletzte sich Mitte des dritten Satzes auch noch der bis dahin stark angreifende Marius Tietz auf Hoyerswerdaer Seite. So passte es ins Bild, dass die Gäste den Satz mit 25:18 dann doch relativ leicht eintüteten. Der folgende, vierte, Durchgang war der am härtesten umkämpfte, hin und her wogte das Spiel, die Führung wechselte praktisch nach jedem Ballwechsel und beide Mannschaften schenkten sich nichts. Jetzt kam es dann auf das notwendige Quäntchen Glück an und das hatten die Gäste, die nach 25 min den Satz mit 25:23 für sich entschieden. Also musste der Tie-Break die Entscheidung bringen, im Basketball würde man sagen: It´s Crunchtime. Das spürten auch die Zuschauer in der Halle und peitschen die Gastgeber noch einmal so richtig nach vorn. Und das schien zu wirken, der Funke sprang auf die Blau-Weißen über und wie eine Dampfwalze (fünf Aufgabe in Folge von Tommy Hilse) überrollten sie die Mittelherwigsdorfer. Klar und deutlich ging der Entscheidungssatz mit 15:8 an die Zusestädter und mit 3:2 Sätzen damit auch das Spiel.
Mit bereits fünf Sätzen und zwei Stunden Spielzeit im Nacken, aber auch mit der Motivation des ersten gewonnenen Heimspiels ging es in das Duell mit dem OSC Löbau, einer Mannschaft, gegen die die Blau-Weißen in der Form noch nie gespielt haben. Mit dem Schwung aus dem ersten Spiel und zwei Wechseln (Jens Richter für Peter Hoffmann und Jens Paulick für Christian Wussow) ließen es die Gastgeber auch gleich richtig krachen und nahmen den Gästen Punkt um Punkt ab, ließen den Löbauer nicht den Hauch einer Chance und gewannen den Durchgang mit 25:15. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, denn bei den Elsterstädtern machten sich nun auch die ersten Abnutzungserscheinungen bemerkbar, und die damit verbundenen Fehler nutzen die Gäste, um den Satz mit 25:17 für sich zu entscheiden. „Aufwachen und unser Spiel durchbringen“, so die knappe aber auch einfache Ansage von Blau-Weiß Kapitän Hoffmann an seine Männer. Um 17:45 Uhr pfiff der Schiedsrichter den bereits 8 Durchgang des Tages an. Das Spiel lebte in dieser Phase davon, dass beide Mannschaften die Vielzahl ihrer Punkte den Fehlern des jeweiligen Gegners zu verdanken hatten. Die Volleyballfreunde machten derer allerdings weniger und konnten nach weiteren, langen 27 Minuten das 2:1 nach Sätzen herstellen. Und weiter ging es, die Zeiger standen mittlerweile auf weit nach 18:00 und das Spiel blieb ausgeglichen und spannend. Nach zwei umstrittenen Entscheidungen des Schiedsgerichts ließen sich die Gastgeber aber aus dem Takt bringen und die Löbauer Gegner witterten ihre Chance. Mit einem Drei-Punkte Vorsprung ausgestattet, brachten sie ihr Spiel nun durch und schafften den erneuten Satzausgleich. Das zweite Spiel, der zweite Tiebreak und wieder wollten die Blau-Weißen zeigen, dass sie das Spiel unbedingt gewinnen wollten. Ausgeglichen und spannend ging es bis zum 14:13 für die Gastgeber, der erste Matchball stand bevor. Eine weniger gute Annahme auf Hoyerswerdaer Seite zwang den eigentlichen Angreifer Marius Tietz zu einem Zuspiel, ein Pfiff des Schiedsrichters aufgrund eines technischen Fehlers und der Vorteil war dahin. Danach wieder Matchball für die Zusestädter und ein Déjà-vu, Marius Tietz im Zuspiel, ein erneuter Pfiff und Fassungslosigkeit in der Halle ob der Entscheidung. Und noch immer war nicht Schluss, Führung und Ausgleich bei jedem Ballwechsel, Kraft und Konzentration schienen bei allen Spieler am Limit, bei den Blau-Weißen etwas mehr als bei den Spielern des OSC und nach ungewöhnlich langen 22 min gewannen die Gäste den Tiebreak und das Spiel mit 3:2.
Ein Sieg und eine Niederlage am ersten Heimspieltag in der Ostsachsenliga sind dennoch eine ordentliche Ausbeute für den Aufsteiger, der mit erhobenem Haupt die kommenden Aufgaben angehen kann.
VFBW II spielte mit: Jens Richter, Marius Tietz, Jens Paulick, Christian Wussow, Tommy Hilse, Peter Hoffmann, Gregor Schillmann und Steffen Dutschmann