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Sachsenklassereserve der Volleyballfreunde Blau – Weiß knapp an einen Dreier vorbei —
Nach dem an den letzten Spieltagen immer nur ein Minimalaufgebot der Blau-Weißen zu den Spielen reiste, standen Coach Kai Schüler dieses Mal 10 Spieler zur Verfügung, darunter mit Jens Paulick und Christian Wussow zwei Mittelblocker. Mit diesen guten personellen Voraussetzungen wollten die Hoyerswerdaer gegen den TSV Kunnersdorf, der das erste Spiel des Tages gegen Mittelherwigsdorf dominant mit 3:0 gewonnen hatte, die Negativserie brechen und endlich etwas Zählbares mit nach Hoyerswerda nehmen.
Doch so richtig ins Spiel fanden die Männer um Kapitän Peter Hoffmann zu Beginn nicht. Ungenauigkeiten in der Annahme und einige Absprachefehler zeigten sowohl die Nervosität, als auch die fehlende Routine nach den vielen Positionswechseln innerhalb der Mannschaft. Mit 2:7 begann der erste Satz gleich denkbar schlecht. In der Folge gelang es den Blau-Weißen zwar, sich zu stabilisieren, aber der Rückstand blieb bestehen. Auch Auszeiten und Einwechslungen blieben ohne Erfolg. Nach 19 Minuten stand ein 25:18 für die Kunnersdorfer fest. Für die Hoyerswerdaer also wieder die gewohnte Situation nach dem ersten Satz: Rückstand. Im zweiten Abschnitt begannen dann die schon im ersten Satz eingewechselten Marcel Richter und Erik Dobschütz im Startsechser. Dafür blieben Jens Paulick und Ansgar Schillmann auf der Bank. Besserung brachte diese Umstellung jedoch nicht. Kunnersdorf spielte weiter nach Belieben und ohne größere Gegenwehr der Gäste. Auch die Auszeiten, bei 6:13 und 9:20, brachten die Heimspieler nicht aus ihrem Konzept. Nach schnellen 17 Minuten und lediglich 12 Punkten der Elsterstädter jubelten die Kunnersdorfer über den zweiten Satzerfolg. Somit standen die Männer der Blau-Weißen schon wieder mit dem Rücken zur Wand und Besserung war eigentlich nicht in Sicht. Geschlagen geben wollte sich die Mannschaft jedoch keinesfalls. Wie schon in einigen vorangegangenen Spielen zog Coach Kai Schüler die „letzte Option“ und wechselte sich selbst auf die Zuspielposition ein. Gregor Schillmann ging allerdings nicht auf die Bank, sondern auf die Annahme-Außen-Position. Diese Umstellung sollte sich als Glücksfall erweisen. Ohne lange Anlaufzeit gelang es Gregor Schillmann, sich im Außenangriff gegen den Kunnersdorfer Block durchzusetzen und wichtige Punkte zu erzielen. Dadurch schien ein Ruck durch das Team zu gehen, denn plötzlich kamen auch die Annahme und die Feldabwehr viel besser ins Spiel. Libero Jens Richter spielte mit viel Übersicht und organisierte die Verteidigung besser als in den Sätzen zuvor. Aus der stabileren Abwehr hinaus konnte Kai Schüler auch alle anderen Angreifer besser in Szenen setzen, die sich nun auch endlich mit erfolgreichen Angriffen belohnten. Kunnersdorf schien indes überrumpelt, musste bei 1:4 sowie 1:10 Auszeiten nehmen. Doch Blau-Weiß spielte, weiter wie eine gut geölte Maschine. Nach gerade einmal einer Viertelstunde freuten sich die Hoyerswerdaer Spieler über ein deutliches 25:8.
Diesen Schwung mit in den nächsten Satz nehmen, war die Devise der Blau-Weißen in der Satzpause. An der Aufstellung änderte sich selbstverständlich nichts, doch Kunnersdorf war jetzt gewarnt. Richtig in den Griff bekamen sie die Blau-Weißen jedoch nicht, so dass sie immer einem kleinen Rückstand hinterherlaufen mussten. Die Hoyerswerdaer kämpften in dieser Phase verbissen um jeden Punkt und zeigten, dass sie zu Recht VOLLEYBALLFREUNDE heißen. Kai Schüler bediente seine Angreifer sehr variabel und machte es damit dem gegnerischen Block schwer. Schöne Aktionen von allen Beteiligten auf beiden Seiten des Netzes machten diesen Satz zum Besten des Nachmittags. Bis kurz vor Ende behauptete die Gastmannschaft ihre Führung, doch auf einmal hatten die Kunnersdorfer Matchball. Blau-Weiß behielt jedoch die Nerven und Torsten Kleine gelang es, die entscheidenden Aufschläge gefährlich übers Netz zu bringen. Mit 27:25 nach 28 Minuten freuten sich die Blau-Weißen über den ersten Punkt auf fremden Parkett in dieser Saison.
Die Entscheidung um den letzten Punkt musste also der Tie-Break bringen. Die Heimmannschaft konnte zwar mit 7:4 in Führung gehen, doch beim letzten Seitenwechsel an diesem Tag hatte Blau-Weiß die Nase hauchdünn vorn (8:7). Kunnersdorf nahm sogleich Auszeit und schaffte es, mit 10:8 wiederum in Führung zu gehen. Der Widerstand der Gäste war jedoch noch nicht gebrochen und so entwickelte sich eine heiße Finalphase. Bei 12:12 war wieder Gleichstand. Das glücklichere Ende hatten dann aber doch die Kunnersdorfer, die den Satz mit 15:13 denkbar knapp für sich entschieden.
Das ganz große Comeback blieb für die Volleyballfreunde somit aus. Freuen konnten sie sich jedoch trotzdem: sowohl über die stark verbesserte Leistung in den letzten Sätzen, als auch über den ersten wichtigen Punkt in einem Auswärtsspiel. Zum Heimspiel in zwei Wochen gilt es dann, diese Leistung weiter zu verbessern und vor allem weiter zu punkten.
VFBW II spielte mit: Peter Hoffmann ( C ), Torsten Kleine, Christian Wussow, Erik Dobschütz, Jens Paulick, Jens Richter, Marcel Richter, Kai Schüler, Ansgar und Gregor Schillmann.