Blau – Weiß – Damen zwingen souveränen Spitzenreiter Herrnhut in die Knie;
Lemke – Schützlinge siegen nach Krimi auch gegen Tabellennachbarn und sind Zweiter —>
Ganze 77 Minuten hat es gedauert und der bis dahin ungeschlagene Spitzenreiter und Vorjahresmeister Volleyfanten Herrnhut verließ mit hängenden Köpfen das Hoyerswerdaer Volleyballparkett. Eine überzeugende Mannschaftsleistung der Gastgeberinnen erzielte ein jederzeit verdientes aber doch nicht ganz erwartet 3:0 ( 22; 23; 24 ). Bereits im ersten Durchgang war es sehr spannend, bis zum 19:19 war alles offen und die Führung wechselte ständig. Besonders Anja Keller verdiente sich im Angriff und Block die besten Noten, obwohl sie längst nicht an ihre Grenzen gestoßen ist. Kurzzeitig führte Herrnhut dann noch einmal ( 21:20 ), aber Anne Süßmilch und Karolin Schuricht machten nach 26 Minuten den Sack mit 25:22 zu. Die Gäste waren ein wenig überrascht. Im zweiten Durchgang begannen die Blau – Weißen wie die Feuerwehr und manchmal dachten wohl die Mädchen, es funktioniert von allein. Bis zum 21:14 sah es fast nach einer Demontage des Spitzenreiters aus, aber dann gelangen trotz phasenweise sehr guter Pässe von Cindy Keller weder Anja Keller, Anne Süßmilch oder Katrin Urban ( alle schlechtes Timing am Netz ) noch Ricarda Richter ( zu viele hektische Fehler ) die letzten 4 Punkte und Herrnhut machte unglaubliche 8 Zähler in Folge und führte plötzlich wieder. Doch wie im ersten Satz waren es wieder Anne Süßmilch und Karolin Schuricht, die dann ganz nervenstark die letzten Punkte zum 25:23 erzielten. Der dritte Durchgang wurde dann zum Krimi, denn es sollte noch knapper zugehen. Alle Spielerinnen nun mit Licht und Schatten und bis zum 23:23 wechselte die Führung ständig. Die Volleyfanten wollten sich einfach nicht geschlagen geben, auch wenn sie nicht in Bestbesetzung nach Hoyerswerda gekommen sind, waren sie ja immerhin Spitzenreiter. Und sie führten wieder, diesmal 24:23, hatten Satzball zum Anschluss, aber als Katrin Urban zur Aufgabe ging, brauchten ihre Mannschaftskameradinnen nur noch einen guten Block zu stellen und das taten sie dann auch. Ein knappes 26:24 war der Lohn und der Tabellenführer war weggeputzt. Welch tolle Gesamtleistung mit super Aufgaben und einem exzellenten Zuspiel als beste Elemente. Nun ging’s gegen Grün – Weiß Weißwasser und bekanntermaßen spielt dort mehr Erfahrung als spritzig – jugendliche Unbekümmertheit. Die hausherren mussten sich nun ganz schnell fragen: Wurden im ersten Spiel etwa alle Kräfte verpulvert ? Betrachtet man den Start der Zusestädter im ersten Satz dieses zweiten Spiels kann man die Frage mit einem klaren „Ja, anscheinend“ beantworten. Durch fehlende Bewegung, verschlagene Aufschläge und Schläfrigkeit auf Seiten der Lemke-Mädels konnten die Damen aus Weißwasser schnell in Führung gehen. Auch zwei Auszeiten weckten die Blau-Weiß Damen nicht auf und der Satz ging nach 22 Minuten mit 15:25 verloren. Auch für die Zuschauer, die noch vom ersten Match so begeistert waren, kaum zu glauben.
Eine Umstellung in der Startaufstellung im zweiten Abschnitt ( Luisa Kucher für Anne Süßmilch und Karolin Schuricht für Ricarda Richter ) sollte die Motivation zurück bringen. Aber die konnten sich im Angriff einfach nicht durchsetzen und auch die Blockabsicherung nach schlau gelegten bällen der Gäste klappte nicht. Doch zum Glück machten die Gegner auch Fehler, wovon die Zusestädter profitieren konnten. Dennoch reichte es nicht zum Sieg, vielleicht, weil auch die Rückwechsel etwas zu spät kamen, und der Satz wurde nach 22 Minuten knapp mit 25:27 verloren.
Im dritten Durchgang begannen die Gastgeberinnen dann wieder mit dem Startsechser aus dem ersten Satz. Außerdem kehrte die Motivation zurück. Großen Anteil daran hatte Marius Tietz von den 2. Herren, der pausenlos seine Stimmbänder strapazierte und die Mädchen nach vorn peitschte; ein richtiger Manolo des Volleyballs. Das führte zu einem richtigen Ruck in der Mannschaft, wodurch sich die Annahme verbesserte und nun auch mit gut platzierten Angriffen gepunktet werden konnte. Dadurch führten die Blau-Weiß Damen den ganzen Satz hindurch ( 9:5, 13:7; 22:11 ) und sie konnten ihn schließlich klar mit 25:14 gewinnen. Die derzeitigen Tabellenvierten und -fünften schenkten sich auch im vierten Satz keine Punkte. Die Gäste hatten aber immer einen kleinen Vorsprung und beim 24:20 sogar Matchball. Mit dem Ziel vor Augen, in den Tie-Break zu gehen, wurden alle Kräfte der Volleyballfreunde mobilisiert und tatsächlich wehrten die Lemke – Mädchen 4 Spielbälle ab und nach langen 27 Minuten lautete der Endstand 26:24 zu Gunsten der Blau- Weißen. Hoch motiviert und siegesbereit gingen die Gastgeberinnen nun in den fünften Satz. Durch ein jetzt gutes Stellungsspiel, erfolgreichere Angriffe und Aufschläge und eine gute Abwehr zogen die Blau-Weißen davon ( 8:4 letzter Seitenwechsel ) und nach 20 Minuten hatten die Gastgeberinnen 2 weitere Punkte für die Tabelle geholt. Denn sie gewannen nach insgesamt 113 Minuten den entscheidenden Satz mit 15:10 und liegen nun auf dem zweiten Platz in der Tabelle.
Zudem wollen sich die Lemke-Mädels auf diesen Weg bei ihren treuen Fans bedanken. Ein großer Dank geht hier noch einmal an Marius Tietz und an Peter Hoffmann, der ein tolles Catering organisierte und für Speis und Trank sorgte.
Gespielt haben: Anja und Cindy Keller, Karolin Schuricht, Ricarda Richter, Anne Süßmilch, Katrin Urban, Luisa Kucher, Sina Wuschko, Cindy Lukas und Carolin Gropler ( erstmals nach 2 Jahren Pause wieder im Kader )
