Fünf wichtige Punkte für Blau – Weiß – Damen
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Wie heißt es so schön: „Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“. Und genau das kam an diesem Spieltag den Damen der VF BW Hoyerswerda zu Gute. Manchmal ist ein bisschen Glück Einem eben auch mal hold.
Doch der Reihe nach: Nach den 3 Punkten gegen den nicht besetzten 9. Platz der Bezirksklasse der Volleyballdamen wollten die Blau – Weiß – Damen gegen den Tabellennachbarn Fitness Coblenz einen „richtigen“ Sieg erringen. Doch was die Mädchen des Trainergespanns Andrè Lemke/Marc Schubert im ersten Durchgang boten war eine einzige Volleyballkatastrophe. Beim 1:3 musste schon die erste Auszeit her, beim 2:8 gar die Zweite. Blutleerer Volleyball vom Feinsten und das durchweg im Team. Eine nicht zu verstehende Leistung. Einzig Anja Keller konnte sich ein, zwei Mal durchsetzen. Nach dem 3:12 durfte Lisanne Schilling für die völlig vor allem in der Annahme indisponierte Christiane Noack ran und beim 4:15 musste auch noch der Kapitän Cindy Keller vom Parkett; sie hatte bis zu diesem Zeitpunkt einen rabenschwarzen Tag. Erst als es schon 20:6 für die Gäste stand, gelang der erste ordentliche Spielzug, den Ricarda Richter erfolgreich abschloss. Aber nach nur 16 Minuten gab’s mit 8:25 eine regelrechte Klatsche, die so keinesfalls geplant war. „Bloß schnell diesen ersten Satz verdrängen, bitte verdrängen“, sprach Luisa Kucher wohl allen aus dem Herzen. Auch zu Beginn des zweiten Abschnittes war das gleiche Bild zu beobachten. Ja, wann wollen die Mädchen denn endlich mal anfangen, Volleyball zu spielen, fragten sich die zahlreich erschienenen Fans. Diesmal gab’s beim 0:5 die erste Auszeit und Anne Süßmilch, die vor allem durch eine sichere Annahme auffiel, bekam ihren ersten guten Pass zum 6:10, allerdings vom Gegner. Aber die Blau – Weißen, die auf Katrin Urban und Lisa Frenzel verzichten mussten, fingen sich langsam, begannen zu rackern und zu kämpfen, auch wenn volleyballtechnisch noch etliche Defizite sichtbar wurden und sie waren tatsächlich beim 14:14 ran. Die Coblenzer Gäste, die nur mit 6 Spielerinnen angereist waren ( Achtung, das wird noch eine Rolle spielen ! ), agierten aber total unspektakulär und waren sofort wieder erfolgreich ( 18:15 ). Negativer Höhepunkt im schlechten Abwehrverhalten und in der Abstimmung war ein Ball, der vom Gegner kommend, wie aus den Wolken, von der Hallendecke fiel, und zwar zwischen alle sechs staunende Blau – Weißen auf deren Parkettseite. Ein Team im Tiefschlaf ! Oldie Horst Siegemund (73) sprang wie ein Rumpelstilzchen hin und her, als er das sah. Nach 23 Minuten war auch dieser Satz durch ( 20:25 ), aber es ruckte langsam in der Mannschaft. Abschnitt drei sollte die Wende bringen. Diesmal ging es umgekehrt. Über die Stationen 4:0, 9:4, 13:9 und 20:10 lief es nun deutlich besser. Anne Süßmilch, die neben der meist sicheren Libera Cindy Lukas, mit guter Feldabwehr bestach, setzte zu einer Aufgabenserie an, die nicht aufgehalten werden konnte. Acht Punkte in Folge waren die Vorentscheidung und alle anderen ließen sich auf einmal mitreißen. Nach langen 24 Minuten gab es mit einem viel umjubelten 25:18 den 2:1 – Anschluss und jetzt war auf einmal wieder alles möglich. Konzentriert gingen die VF nun zu Werke. Zwei gute Angriffe von Ricarda Richter ebneten den Weg in Richtung Tie–Break, aber es sollte anders, viel dramatischer kommen. Zuerst einmal stand wieder Anne Süßmilch im Mittelpunkt, denn sie war jetzt so richtig heißgelaufen und sorgte mit so manchen Knallern für Aufmerksamkeit. Beim 14:10 für Blau – Weiß allerdings verletzte sich eine Coblenzer Spielerin nach einer Landung am Netz so schwer am Fuß, dass sie nicht mehr weiterspielen konnte. Da die Gäste nun nicht mehr vollständig waren, musste das Spiel zu Gunsten der Einheimischen beendet werden. Schade, denn jetzt waren sich fast alle sicher, dass sie das Match noch gedreht hätten. Jetzt ist erst einmal Platz 6 erreicht und für das Trainerteam steht vor allem viel Arbeit in Sachen Annahme, Abwehrbeweglichkeit und Zuspiel an. Auch wäre eine sprechende und antreibende Spielführerin nicht schlecht, aber das wird bestimmt noch alles kommen; die Saison ist noch lang ! Wolfgang Krannich, der ehemalige Damentrainer fasste treffend zusammen:“Es wird wohl noch eine Weile dauern, ehe wir wieder an der Landesklasse- oder gar an der Sachsenligatür klopfen werden …“ Wie Recht er hat.
VF BW spielte mit: Christiane Noack, Anja und Cindy Keller, Luisa Kucher, Cindy Lukas, Ricarda Richter, Lisanne Schilling, Anne Süßmilch