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Im Fußball würde man von einem 6 Punkte Spiel sprechen, doch da die Spielordnung im sächsischen Volleyball den Heimspieltag gegen zwei Teams vorschreibt, ging es für die Bezirksligamannschaft der Volleyballfreunde Blau-Weiß Hoyerswerda am vergangenen Sonnabend in eigener Halle um virtuelle 12 Punkte. Zu diesen Kellerduellen waren die Mannschaften der TSG KW Boxberg Weißwasser und die zweite Vertretung des MSV Bautzen in die Sporthalle des Foucaultgymnasiums zu Gast.
Im ersten Match gegen die Kraftwerker bot Coach Kai Schüler seine momentan stärkste, erste Sechs auf, so dass er selbst die Zuspielposition übernahm und Gregor Schillmann auf eine Außenposition wechselte. Die wieder zahlreich erschienenen Zuschauer sahen einen recht souveränen Beginn der Hausherren, die sich schnell einen 4-Punkte-Vorspung herausspielten, ohne wirklich zu glänzen. Als es beim Stand von 23:18 danach aussah, als sei der Satz schon durch, kam der Gast unter tätiger Mithilfe der Blau-Weißen noch einmal ins Spiel zurück und konnte sogar noch ausgleichen. Doch schlussendlich setzten sich die Volleyballfreunde nach langen 31 Minuten mit 28:26 durch. Doch eine Sicherheit war für die Gastgeber (noch) nicht gewonnen. Im zweiten Abschnitt setzten sich diesmal die Boxberger zeitig ab und zwangen Kai Schüler beim Stand von 3:7 nicht nur zu einer Auszeit, sondern auch zu einem Spielerwechsel (Marcel Richter für Christian Wussow), der wieder Sicherheit bringen sollte. Eine kluge Entscheidung, denn daraufhin lief das Spiel der Zusestädter wieder. Und der Coach höchstpersönlich legte mit einer Aufschlagserie den Grundstein dafür. Auch in diesem Abschnitt kämpften sich die Gäste, aufgrund von Leichtsinnsfehlern der Hausherren, wieder heran, die Blau-Weißen aber machten den Sack zu (28:26). Jetzt war die langersehnte Sicherheit auf Seiten der Volleyballfreunde zurück und gleichzeitig der Wille der Gäste gebrochen. Seriös und auch souverän spielten die Männer um Kapitän Peter Hoffmann den dritten und gleichzeitig letzten Durchgang des ersten Spieles zu Ende, setzten sich mit 25:19 durch und konnten nach knapp 90 Minuten den ersten Dreier der Saison bejubeln.
In der Spielpause gesellte sich zu den sich warm machenden 11 Spielern der Volleyballfreunde noch einer, der an sich noch nicht wieder vorgesehen war. Mittelblocker Steffen Dutschmann stand 3 Monate nach seiner im Sommer erlittenen Knieverletzung in Spielerkleidung auf dem Parkett, obgleich klar war, dass es, wenn überhaupt, nur zu einem Kurzauftritt kommen sollte. Gegen den diesjährigen Liganeuling aus Bautzen stellte Kai Schüler seine Formation etwas um, nahm selbst wieder auf der Bank Platz, Gregor Schillmann rückte auf die Zuspielposition und Marcel Richter nach außen. Doch so richtig wollte jetzt kein Spielfluss zustande kommen, die Hoyerswerdaer hatten zwar ihre Chancen, scheiterten aber immer wieder an der Bautzener Feldabwehr oder dem gegnerischen Block. Da halfen auch die beiden genommenen Auszeiten (bei den Ständen 0:5 und 13:19) sowie der Spielerwechsel von Marcel Richter auf Ansgar Schillmann nicht. Zu flüssig ging das Spiel den Gästen von der Hand und folgerichtig sahen die Anwesenden deren verdienten Satzgewinn mit einem mehr als deutlichen 25:17. Mehr Bewegung forderte der Heimcoach in der Folge, schien aber anfänglich nicht erhört worden zu sein. Mit 8:1 aus Bautzener Sicht startete der zweite Abschnitt denkbar ungünstig und trotz des wieder erfolgten Zuspielerwechsels auf Kai Schüler zu Beginn fiel es den Hausherren noch schwer, nicht den Anschluss zu verlieren. In dieser Phase konnten Jens Paulick im Block und Torsten Kleine im Angriff die Blau-Weißen vor noch größeren Rückständen bewahren. Dann zogen die Gastgeber ihre „letzte“ Option und brachten Steffen Dutschmann für Gregor Schillmann ins Spiel. Und mit vier zum Teil direkten Aufschlagpunkten half dieser, den Rückstand aufzuholen und sogar mit 23:22 erstmals in Führung zu gehen. Und diese gaben die Volleyballfreunde nicht mehr her und holten sich unter dem Jubel der Zuschauer den zweiten Abschnitt mit 26:24. Ein ähnliches Bild ergab sich im Folgedurchgang. Bautzen legte früh vor, erspielte sich ein Polster und die Gastgeber rannten dem Rückstand fast den kompletten Satz hinterher. Aber auch hier schafften es die Blau-Weißen im Endspurt, diesmal mit einer Aufschlagserie von Jens Paulick, den Satzgewinn in eigener Halle zu lassen. Satz vier war wohl der spielerisch stärkste des gesamten Nachmittages, begann allerdings mit einer Hiobsbotschaft, da Torsten Kleine verletzungsbedingt auf der Bank Platz nehmen musste. Für ihn stand Steffen Dutschmann dann früher als geplant wieder in der Startformation. Doch auch diese Entscheidung sollte Kai Schüler Recht geben. Vom ersten Ballwechsel an merkte man den Hausherren jetzt den unbedingten Siegeswillen an, sie übernahmen diesmal sofort das Ruder und erspielten sich unter großer Anfeuerung der Zuschauer Punkt um Punkt. Die Bautzener hingegen haderten in der Phase mit sich, einigen Schiedsrichterentscheidungen und mit der Hoyerswerdaer Feldabwehr um den bärenstarken Libero Jens Richter, einem ehemaligen MSV Spieler. So oblag es Gregor Schillmann mit einem sehenswerten Angriffspunkt, den Schlusspunkt unter dieses Spiel zu setzen, den Satz mit 25:20 „einzutüten“ und das Match mit 3:1 zu gewinnen. In der Tabelle bedeutet dies, dass die Volleyballfreunde nach diesem Spieltag einen Mittelfeldplatz einnehmen und sich ein ordentliches Polster auf die Abstiegszone erspielt haben.
VFBW II: Torsten Kleine, Ansgar und Gregor Schillmann, Erik und David Dobschütz, Jens Richter, Jens Paulick, Christian Wussow, Marcel Richter, Steffen Dutschmann, Peter Hoffmann © und Spielertrainer Kai Schüler.

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